Ziemlich verärgert schaut die BG auf die Entwicklung bei der Finanzierung des Umbaus des Hauses Buuck. War erst die Rede von einem Zuschuss von 30.000,-€ seitens der Stadt, dann 50.000,-€, so kommen jetzt nach und nach immer neue Beträge ins Spiel. Über die inzwischen bewilligten 100.000,-€ hinaus ist jetzt von einer Bürgschaft über 40% der Umbaukosten die Rede.

So wie der Förderverein die Öffentlichkeit lange Zeit glauben machen wollte, ist es plötzlich gar nicht. Aus einem kürzlich eingegangenen Schreiben der Bezirksregierung als Bewilligungsbehörde geht hervor, dass bis heute noch kein Finanzierungsplan vorliegt. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung liegt ebenfalls noch nicht vor. Von einer Bewilligung von Fördermitteln wie vom Förderverein am Freitag in der Presse noch berichtet wurde, kann noch gar keine Rede sein.

Prämisse seitens der Stadt war immer, dass keinerlei Kosten für den laufenden Betrieb auf die Stadt zukommen dürfen. Aber auch dies ist jetzt plötzlich nicht mehr gewährleistet. Mit Schreiben vom 29.10.2008 stellt Herr Lehmann den Antrag, die Stadt möge die Bereitschaft erklären, später nicht gedeckte Kosten für die laufende Unterhaltung des Hauses zu übernehmen. Hier kämen leicht rund 25.000€ pro Jahr auf die Stadt zu.

Sah es bisher so aus, als liefe alles über den Förderverein, so wird jetzt immer deutlicher, dass alles über die Stadt laufen muss, die auch das gesamte finanzielle Risiko zu tragen hat. Hier drängt sich der Eindruck auf, dass die Stadt nach und nach immer mehr in die Verantwortung genommen werden soll. Dies geschieht scheibchenweise und zwar so, dass die Stadt irgendwann nicht mehr zurück kann. Um nun Druck auf die städtischen Entscheidungen auszuüben, koppelt der Vorsitzende des Fördervereins in seiner Pressemitteilung am 1.11.08, den Umbau nun an anderen Projekten, wie Sanierung Hachtorstraße oder Aufnahme in den Arbeitsreis „Historische Stadtkerne“. Diese Vorgehensweise könnte man, hart formuliert, auch als Erpressung bezeichnen.

Wenn die Stadt sich so stark für das Haus Buuck engagiert, muss auch die Frage erlaubt sein, warum dann nicht auch für andere Denkmal geschützte Gebäude im Stadtgebiet? Erst kürzlich wurde eines der ältesten Häuser in Kallenhardt, welches unter Denkmalschutz stand, wegen Einsturzgefahr abgerissen.

Die BG hat sich in der Vergangenheit immer für das Haus Buuck ausgesprochen. Bei den nun sich abzeichnenden veränderten Bedingungen könnte man jetzt doch evt. die Bürger über einen Bürgerbescheid mit entscheiden lassen, so wie es der Verein für “Mehr Demokratie NRW“ der Stadt Rüthen vorgeschlagen hat.

Erinnert sei in diesem Zusammenhang daran, dass es vor Jahren einen Privatinvestor für das Haus Buuck gab. Man kam mit ihm nicht ins Geschäft, weil die Mehrheit im Rat es ablehnte, die Kosten von rund 35.000,- € für die notwendigen Stellplätze (Parkplätze) zu übernehmen. Hätte man damals darauf verzichtet, so wäre das Haus Buuck ohne weitere Zusatzkosten für die Stadt inzwischen ein Schmuckstück innerhalb der Stadtmauer.
Und wer zahlt heute die Stellplatzkosten?

BG-Rüthen
F.-J. Dohle