Weiken rechnet nicht mit baldiger Schließung des Flüchtlingsheims. Forum tagt heute

RÜTHEN - Erst auf Nachfrage von Gyso von Bonin (BG) ging der Sozialausschuss bei seiner ersten Sitzung am Montagabend auf die Flüchtlingssituation in Rüthen ein. „Mit welchen konkreten Maßnahmen könnte der Sozialausschuss die Integration dieser Menschen voranbringen?“, erkundigte er sich. Die Einrichtung würde das Sozialleben in der Stadt stark beeinflussen, begründete er seine Frage. Vor allem wollte er wissen, wie lange das Heim betrieben würde – insbesondere mit Blick auf die Weihnachtszeit.

Bürgermeister Peter Weiken geht mittlerweile davon aus, dass die Einrichtung bis ins kommende Jahr bestehen bleiben wird. „Dass die Zahl der Flüchtlinge im November zurückgeht, bezweifelt mittlerweile selbst die Bezirksregierung“, erklärte er. Die Neuankömmlinge können nicht wie vorgesehen innerhalb weniger Tage auf andere Kommunen verteilt werden. „Das System, das das Gesetz vorsieht, ist zum Erliegen gekommen“, urteilte er. Um die Flüchtlinge zu registrieren, müssten diese für einige Tage nach Dortmund gebracht werden. Dies sei aber immer noch nicht geschehen. Weiken: „Die Bezirksregierung ist überfordert, es regiert mehr das Chaos als das Tagesgeschäft“.

Dass just in Rüthen die Dinge so langsam laufen habe seinen Grund ausgerechnet in der guten Ausstattung des Heims. Es habe „bundesweit einen mustergültigen Charakter“. Gepaart mit der großen Hilfsbereitschaft der Bevölkerung lasse sich daher leicht ausrechnen, dass bei der möglichen Schließung einer der 18 Notunterkünfte in NRW wohl kaum Rüthen als erstes dran sei.

Derweil bleiben die heimischen sozialen Strukturen nicht untätig. Weiken kündigte für den heutigen Mittwoch eine Sitzung des Rüthener Netzwerks „Forum für Soziales“ an. Hier werden caritative Organisationen und ehrenamtliche Helfer ihr weiteres Vorgehen abstimmen. Auch sei ein Gespräch zwischen der Stadt, der Bezirksregierung und den Vinzentinerinnen geplant. - fred


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