Maststall: CDU stimmt gegen Einvernehmen – das nun vom Kreis ersetzt wird

KNEBLINGHAUSEN - Es war erwartungsgemäß die Stunde der Opposition: Die endgültige Abstimmung über den geplanten Hähnchenmaststall in Kneblinghausen ging bei der Sitzung des Bauausschusses am Donnerstagabend alles andere als still über die Bühne. Und das seit fünf Monaten umstrittene gemeindliche Einvernehmen wird auch nach wie vor nicht erteilt. Das macht jetzt (wie von ihm angekündigt) der Kreis.

gekündigt) der Kreis. Nein, die CDU wollte partout nicht zurückrudern und das Einvernehmen erteilen. Vielmehr wolle man „das Schreiben des Kreises zur Kenntnis nehmen und weiter nichts veranlassen“, erklärte Hans-Peter Oesterhoff. Die Erschließung sei nicht gesichert, es drohe ein erheblich höherer Unterhaltungsaufwand des zum Stall führenden Wirtschaftsweges, der letztlich auf alle Bürger umgelegt werde. Nach wie vor habe die CDU Bedenken wegen der Umweltbeeinträchtigung und des Geruchs.

„Das ist doch alles an den Haaren herbeigezogen“, echauffierte sich Franz-Josef Dohle (BG). Die CDU „windet sich aus allen Dingen heraus“. Er habe den Eindruck, man wolle nun „die Kuh vom Eis kriegen ohne das Gesicht zu verlieren“. Er forderte eine klare Abstimmung: „ja oder nein“. Als „Lachnummer hoch drei“ bewertete auch Ditmar Kruse (SPD) den Vorgang. Er forderte zudem eine klarere Stellungnahme der Verwaltung. Diese hatte drei Möglichkeiten aufgelistet: die Erteilung des Einvernehmens, neue Argumente oder die reine Zurkenntnisnahme der Forderung des Kreises, die dann das Einvernehmen ersetzt.

Erneut hatte die Kreisbaubehörde in einem Schreiben um das Einvernehmen gebeten, nachdem Antragsteller Frank Witthaut bereits im November die Verbreiterung des Wegs zugesichert hatte. Künftige Unterhaltungsmaßnahmen seien dann nur im üblichen Umfang zu erwarten, teilte auch die Abteilung Straßenwesen der Verwaltung mit. Ausschussvorsitzende Annette Herbst-Köller stellte schließlich zur Abstimmung, wer für die Erteilung des gemeindlichen Einvernehmens sei: Die CDU stimmte mit sieben Stimmen dagegen, SPD, BG und FDP mit sechs Stimmen dafür. Lieber hätte Jürgen Augustinowitz (CDU) darüber abgestimmt, dass der Bauausschuss keine weiteren Schritte veranlasst. Seine Rüge ließ die Vorsitzende völlig unbeeindruckt: Die Frage, wer für die Erteilung ist, sei der weitergehende Antrag, argumentierte sie. - fred


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