Wünschen sich hier auf dem Waldschiff-Parkplatz Elektro-Ladestationen: v.l. Susanne Dönnecke, Michael Sauerland, Franz-Josef Dohle und Annette Herbst-Köller. - Foto: Schönhense


BG setzt auf Elektro-Tankstellen und lobt das Ehrenamt

Von Birte Schönhense

RÜTHEN - Viel Lob für das Ehrenamt, Vereine und die Jugend in Rüthen hatte die BG im Sommergespräch mit unserer Zeitung im Gepäck – wie auch die Forderung, die Bergstadt für die Zukunft fit zu machen. Etwa in Sachen Digitalisierung und Elektromobilität, aber auch die Sanierung von Stadthalle und Rathaus waren Thema.

Bibertal und Elektro
Als Vorzeigeprojekt bezeichnete die BG die geplante Neugestaltung des Bibertales im Rahmen von Ikek. Nur auf die Kosten müsse geachtet werden. Zusätzlich schlug Michael Sauerland vor, eine Elektro-Tankstelle am Waldschiff-Parkplatz im Bibertal aufzustellen – ebenso wie Versorgungsstationen für E-Bikes. Das wäre ein Service für Touristen. Sinnvoll wären Ladestationen für E-Bikes auch am Rabennest oder in der Kernstadt, wie auch ein Pendant für Autos. Letzteres hatte die SPD bereits für den Marktplatz vorgeschlagen, was auch von der CDU befürwortet worden war. Auch die BG zeigte sich dafür offen. Wichtig ist ihnen, dass man der fortschreitenden Technologie nicht weiter hinterherhinkt. So habe die BG bereits 2010 einen Antrag für E-Bike-Ladestationen gestellt. Man habe auch bereits Fördermöglichkeiten ausgemacht.

Stadtentwicklung
Über mehrere Entwicklungen ist die BG erfreut. Etwa, dass Oestereiden ans Lippstädter Radwegenetz angebunden werde. Hier habe die Fraktion Druck aufgebaut. Auch über die Absicht eines Investors, seniorengerechte Wohnungen auf dem Gelände der Paul-Gerhardt-Schule am Schlangenpfad zu bauen, freute sich die BG – ebenso wie über die Bestrebungen der Caritas, in eine Tagespflege in der Ritterstraße zu investieren. Die BG will sich dafür einsetzen, dass mehr Möglichkeiten zum seniorengerechten Wohnen geschaffen werden. Und sieht den Bedarf eines Treppenlifts oder Ähnlichem im Alten Rathaus, damit auch Gehbehinderte an Kulturveranstaltungen teilnehmen können. Auch dafür hat die BG ein Förderprogramm gefunden.

Franz-Josef Dohle forderte, dass die Stadt in Kernstadt und Ortsteilen nach unbebauten Grundstücken suchen sollte, auf denen dann Wohnraum etwa für junge Familien entstehen könnte. Die BG hofft bis Jahresende auf eine umfangreiche Auswertung.

Zudem sprach sich die BG für die zeitgemäße Internetversorgung von Gewerbegebieten aus. Der Kreis habe aktiv werden wollen in der Hinsicht, bisher sei aber nichts passiert, so Annette Herbst-Köller.

Anders als andere Fraktionen ist die BG guter Dinge, dass für die Verkehrssituation in der Hachtorstraße eine Lösung gefunden wird. In erster Linie sei die Umgebung durch die Bauarbeiten stark aufgewertet worden.

Bildung
Fraglich sei, inwiefern die Politik und Verwaltung vor Ort Einfluss nehmen könnte – aber der BG liege die digitale Infrastruktur der heimischen Schulen besonders am Herzen. Für Sauerland gehören da besonders auch Spezialisten zu, die in Sachen Computer und Technik an den Schulen lehren. Etwa Programmierung von Smartphone und Tablet und nicht nur Bedienung, schlug Dohle vor.


"Hut ab vor der Jugend und dem TSV"


Die mobilen Anbauten in den Kindergärten hält die BG für eine gute Lösung, um der steigenden Kinderzahl gerecht zu werden. Gleichzeitig könne man flexibel reagieren – und die Räume seien schön und keineswegs Container.

Jugendbeirat
Annette Herbst-Köller sprach dem neugegründeten Jugendbeirat ein Lob aus, dass sie ihre Interessen durchgesetzt haben, obwohl sie Etliches hätten einstecken müssen. Es müsse sich nun einspielen, dass die Jugendlichen zu politisch relevanten Themen informiert werden.

Vereine
Das Lob geht auch an die Vereine. Die BG sprach viele Veranstaltungen an, die Ehrenamtliche in letzter Zeit ausgerichtet haben – „und alles wirklich gelungen“. Dohle erwähnte aber auch Vereine wie die SGV-Gruppen anerkennend, die im Hintergrund agieren und etwa die Wege in Ordnung halten würden. „Hut ab“, sagt Herbst-Köller zum TSV, der Playfit-Geräte für Groß und Klein am Schlangenpfad verwirklichen wollte und sich nicht habe unterkriegen lassen. Für die BG ist der Standort am Sportplatz ideal, ein guter Treffpunkt für alle Generationen.

Stadthalle und Rathaus
Beim Thema Sanierung von Stadthalle und Rathaus plädierte die BG dafür, über den Tellerrand hinauszublicken. Und etwa zu fragen: Gibt es noch Alternativen als die Sanierung? Etwa Neubauten an anderen Standorten oder eine Umnutzung vorhandener Gebäude? Dabei will die BG beharrlich bleiben, bevor es an die Investitionen geht.

Regionalplan
Dass die Kommune die Planungshoheit über die Ausweisung von Windkraft-Zonen nach dem Regierungswechsel wiedererlangt hat, begrüßt die BG. Kritisiert aber, dass beim Windpark Meiste keine Bürgerbeteiligung stattfindet. Trotzdem sei es gut, dass die überdies geplanten Windräder im Wasserschutzgebiet verhindert werden konnten.
Zum Thema Steinabbau und dessen Dauer solle Rüthen jedoch rechtzeitig aktiv werden und Stellung nehmen. Demnach solle der Regionalplan wieder in den Fokus gerückt werden.

Energie
Das obere Ziel der BG ist die Netzübernahme und die Fraktion heißt es gut, dass nach dem Fauxpas mit den Stadtwerken Lippstadt wieder Bewegung in das Thema kommt. Hintergrund ist, dass die Konzession für das Gasnetz in Rüthen 2020 ausläuft.
Auch bei der Wasserversorgung sei es gut gewesen, dass die Stadt eine eigene Quelle gefunden hatte. Hier ist ein Lob für die Standhaftigkeit von Verwaltung und Bürgermeister drin. Der Abschluss mit den Lörmecke-Wasserwerken sei zufriedenstellend.