Die Gruppe wird größer: Beim zweiten Treffen waren mehr Interessierte dabei. Foto: Kloer


Bündnis legt bei zweitem Treffen erste Schwerpunkte fest und will mit ähnlichen Initiativen zusammenarbeiten

Von Marcus Kloer

Rüthen – In der neuen Klimagruppe in Rüthen kommen immer mehr Menschen mit Ideen, Schwerpunkten und Fachwissen zusammen. Das wurde beim zweiten Treffen der Gruppe deutlich. Jugendliche, Eltern und Großeltern erklärten dabei ihre Motivation, sich für das Thema Umweltschutz zu engagieren.

Kleine Teams für effektiveres Arbeiten

„Der Klimawandel ist schon da, aber noch nicht bei den Leuten angekommen“, meinte Landwirt Franz-Josef Schmieding. Er und seine Frau Sabine haben als Waldbesitzer den Klimawandel in den vergangenen Jahren bereits zu spüren bekommen. Bei den erwarteten Temperaturanstiegen gehe es mit dem Wald bald nicht mehr so weiter wie bisher, befürchteten sie. Vom sommergrünen Laubwald wandele sich die Region in Hartlaubgewächse, was den Verhältnissen im heutigen Südfrankreich entspreche. Besonders anspruchsvolle Baumarten wie Eiche, die hochwertiges Holz bringt und rund 200 Jahre zum Wachsen braucht, seien deshalb ein Risiko.

Was also tun? Die Gruppe war sich einig, dass die Bürger noch mehr für das Thema sensibilisiert werden müssten. Zuletzt hatte bereits Meeresbiologe Dr. Udo Engelhardt aus Soest mit einem Vortrag in Rüthen über den Klimawandel und die Folgen informiert. Der Experte sei auch am Friedrich-Spee-Gymnasium zu Gast gewesen und sei dort auf großes Interesse seitens der Schüler gestoßen, hieß es bei dem Treffen. An den Schulen könnten weitere Projekte, Vorträge und Veränderungen zum Thema Umweltschutz stattfinden, war sich die Gruppe einig.

Doch wie beginnt sie nun ihre Arbeit? Jeder soll Schwerpunkte äußern können, woran und wie er etwas machen möchte. Man könne Teams bilden, schlug Annette Herbst-Köller eine mögliche Vorgehensweise vor. In kleineren Gruppen könne effektiver gearbeitet werden. Dazu wurden Themen gesammelt, darunter Wald und Landwirtschaft, alternative Energien und Mobilität. Auch Gäste und Fachleute könnten eingeladen werden, um sich Anregungen zu holen. Mit anderen Klimagruppen soll ein Netzwerk aufgebaut werden. Einig war sich die Gruppe darüber, dass sie mehr die Öffentlichkeit suchen will. Darüber könne politische Aufmerksamkeit erzeugt werden. Die Gruppe möchte mit der Lokalpolitik zusammenarbeiten und die Parteien zu Versammlungen und Veranstaltungen einladen.

Überzeugt sind die Mitglieder davon, etwas bewegen zu können, denn schon Dr. Engelhardt habe gesagt, dass die Technik und Ressourcen von Sonne und Wind da seien, um CO2 neutralen Strom in weltweit ausreichender Menge zu erzeugen. Wenn Menschen Ängste hätten und den neuen Techniken misstrauten, könne die Umweltgruppe helfen und Aufklärungsarbeit leisten.

Erste Ergebnisse beim nächsten Treffen

Bei der Namensgebung möchte sich die Gruppe „Klimabündnis“ nennen. Welche Orts- oder Regionalbezeichnung zu dem Namen kommt, soll bei einem weiteren Treffen entschieden werden. Die Gruppe will nun an den verschiedenen Schwerpunktthemen weiterarbeiten und bei ihrem nächsten Treffen am Mittwoch, 11. März, die ersten Ergebnisse präsentieren. Dazu sind auch weitere Interessierte willkommen.


Quelle: 2020 Zeitungsverlag Der Patriot GmbH


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