Die Busverbindungen für Schulkinder seien laut Westfalenbus entzerrt, die Hauptachse gestärkt worden.
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Laut Westfalenbus zwei Möglichkeiten: Konzentration auf die Hauptachse oder externe Hilfe

VON BIRTE SCHÖNHENSE

Rüthen – Bessere Verbindungen nach Büren und Brilon, Taxibusse für Azubis oder Nachtbusse zur Montgolfiade: Rüthens Politiker wünschen sich einen Ausbau des Busverkehrs. Damit konfrontierte zunächst die BG-Fraktion im Hauptausschuss am Donnerstagabend einen Vertreter der Westfalenbus-Gesellschaft.

Allein: Zusagen gab es von diesem nicht, sondern die Bitte um Unterstützung – obwohl zusätzliche Buslinien letztendlich am Geld scheitern, müsse die Hilfe nicht einmal finanziell ausfallen. Die Stadt könne auch für die Angebote der Westfalenbus werben.

Büren/Brilon

BG-Fraktionschefin Annette Herbst-Köller machte auf den Bedarf von Azubis und Praktikanten aufmerksam, nach Büren und Brilon zu pendeln. De facto seien sie auf „Taxi Mama“ angewiesen. Laut Westfalenbus seien die Schülerverbindungen nach Büren fast komplett eingebrochen; kaum ein Rüthener Kind geht hier zur Schule. Neue Verbindungen müsse die Gesellschaft auf eigene Rechnung ohne jegliche Cofinanzierung anbieten – nur finanziert durch Fahrgäste. Zudem seien den Kreisen ihre jeweiligen Grenzregionen platt ausgedrückt egal – hier werde sich auf andere Gebiete konzentriert. Daher das „miserable ÖPNV-Angebot an Kreisgrenzen“. Selbst Taxibusse müssten für Azubis gerade in den Peek-Zeiträumen für Pendler vorgehalten werden – den Rest der Zeit stünden sie meist ungenutzt herum. Westfalenbus bat darum, konkrete Interessentenzahlen zu liefern, die Rede war von acht bis zehn kontinuierlich nötigen Kunden. Allgemein sei der Weg nach Büren leichter über Siddinghausen darzustellen als eine neue Verbindung nach Brilon.

Nachtbusse

Herbst-Köller regte Nachtbusse an – die zumindest zu bestimmten Großveranstaltungen wie der Montgolfiade oder der Allerheiligenkirmes durch Rüthen verkehren könnten. Westfalenbus versprach, die Anregung mitzunehmen.

Neue Angebote

FDP-Fraktionschef Wolfgang Henze wollte das Argument der Unterfinanzierung allein nicht gelten lassen. Viele nähmen Busse nicht mehr in Anspruch, weil die Linien trotz Vermerk im Fahrplan nicht fahren würden – Verlass sei darauf nicht unbedingt. Westfalenbus regte an, Ausfälle mitzuteilen.

Zudem führte der Mitarbeiter aus, dass die Hauptachsen nach Lippstadt und Meschede gestärkt würden, eine dritte oder vierte Verbindung in gleicher Stärke aber nicht finanzierbar sei. „Dann wird sich nie etwas entwickeln“, kritisierte Henze mit Blick auf die Mobilität im ländlichen Raum. Westfalenbus erwiderte, die Stärkung bedarfsgerechter Angebote wie den Taxibus seien ein nächster Schritt.

Westfalenbus lud dazu ein, das Thema als Stadt für sich zu entdecken. In den Ortsteilen könne fürs Busfahren geworben werden. Wie auch für alternative Angebote; etwa die von der BG sodann angeregten Ideen des Fahrens nach Anmeldung oder Kombikarten für Kinder, mit denen auch das Biberbad besucht werden kann. Möglich ist laut Westfalenbus die gemeinsame Angebotsentwicklung in einem Arbeitskreis.

Fördergelder

Die SPD-Fraktion zeigte Verständnis für die Notwendigkeit der Busgesellschaft, wirtschaftlich zu arbeiten. Johannes Erling sah Stadt, Land oder Bund in der Pflicht zu einer Umverteilung der Gelder auch im Sinne des Klimaschutzes. Laut Westfalenbus fließen Fördergelder derzeit allerdings eher in alternative Antriebe wie E-Busse.

Linienänderung 2019

Zuvor hatte der Westfalenbus- Vertreter die Umstrukturierungen im Rüthener Busliniennetz aus 2019 erläutert. In Richtung Meschede und Lippstadt seien die Schienenverkehrsanschlüsse deutlich verbessert worden. Zudem habe man den Schülerverkehr entzerrt, was zu kürzeren Fahrtwegen geführt habe. Nun gebe es statt einer einzigen zwei Linien, die jeweils nach Meiste/Kneblinghausen sowie über Hemmern und Langenstraße nach Oestereiden pendeln. Hier sei der Umstieg auf die R62 nach Lippstadt möglich.


Quelle Patriot (19.6.12) )