Rüthen – Die „Selbstfürsorge im Katastrophenfall“ war Thema eines Vortrages, zu dem BG-Vorsitzende Susanne Dönnecke als Referenten Kreisbrandmeister Thomas Wienecke in dem Bürgersaal begrüßte. Wienecke wünschte sich eine Mentalitätsänderung. „Wo endet Feuerwehr und wo fängt Selbstvorsorge an?“, wollte er abgrenzen. Es müsse nicht immer ein Großbrand sein – Stromausfälle und andere Katastrophen waren die Schwerpunkte seines Vortrags.

Als Gründe für einen flächendeckenden Stromausfall nannte Wienecke beispielsweise Netzüberlastung, menschliches Versagen oder Sabotage. Kritik hatte er am Datenschutz: Wichtige Sachen wie die Stromversorgung seien im Internet ersichtlich und nicht geschützt, andere hingegen zu viel. In Sachen Sabotage geschehe nach Einschätzung des Kreisbrandmeisters momentan Unglaubliches im Land. Drohnenflüge und anderes beunruhigen ihn.

Kein Internet und keine gekühlten Lebensmittel

Während Orte früher dreifach gegen Stromausfälle gesichert waren, sei es aus wirtschaftlichen Gründen heute eine zweifache oder einfache Sicherung, so der Kreisbrandmeister. In seinem Vortrag gab Wienecke einen Überblick darüber, was alles bei einem flächendeckenden Stromausfall betroffen sein könnte: Während Trinkwasser und Abwasser „einigermaßen im Griff“ seien, warnte er vor nachlassenden Akkus.

Zudem gebe es kein Internet mehr, Telefonnetze versagten, Aufzüge blieben stecken und die Kühlung von Lebensmitteln werde unterbrochen. Zeitverzögert drohe der Ausfall von Radiosendern und der Bargeldversorgung, später kann auch der Digitalfunk versagen, prophezeite Wienecke weiter.

Krankenhäuser und Feuerwehrstellen bezeichnete er im Katastrophenfall als Leuchttürme, daneben gebe es auch Notaufenthaltsorte, deren Betrieb für hilfsbedürftige Personen teils noch organisiert wird. Neben Strom geht es beispielsweise auch um Notmedikation, ärztliche Versorgung und Wärmepunkte.

Für ein Desaster hält der Kreisbrandmeister fehlende Notstromversorgung in kritischen Bereichen wie Dialysezentren, Alten- und Pflegeheimen. „Für Schweineställe sind Notstromaggregate Pflicht“, polarisierte er. Die Feuerwehr könne das nicht stemmen, dort habe man Krankenhäuser im Blick.

Ein Grill für den Katastrophenfall

Thomas Wienecke erklärte den Anwesenden aber nicht nur, was alles ausfallen könnte, er gab ihnen auch Tipps mit: Er nannte Broschüren und Checklisten zur Selbsthilfe, beispielsweise auf der Internetseite des Kreis Soest als Informationsquellen.

Für einen flächendeckenden Stromausfall von mehreren Tagen, riet er zu entsprechender Bevorratung, auch von Tiernahrung, und der Anschaffung eines Grills, um Essen zuzubereiten. Er empfahl, Vorräte wegen der Haltbarkeit – und auch mit Blick auf Platzprobleme beim Lagern – zu verbrauchen und anschließend zu erneuern.

Zudem betonte Wienecke die Wichtigkeit von moralischen Werten wie Hilfe und Menschlichkeit.

Neben einem Stromausfall könnten auch Unwetter ein Grund für Katastrophen sein. „Erwartet nicht zu viel von der Feuerwehr“, ermahnte Wienecke und nannte die Aufgaben der Wehr in einem solchen Fall: Warnung der Bevölkerung, Wasser pumpen, Sandsäcke befüllen und für mobilen Hochwasserschutz sorgen. Die Bevölkerung müRüthen – Die „Selbstfürsorge im Katastrophenfall“ war Thema eines Vortrages, zu dem BG-Vorsitzende Susanne Dönnecke als Referenten Kreisbrandmeister Thomas Wienecke in dem Bürgersaal begrüßte. Wienecke wünschte sich eine Mentalitätsänderung. „Wo endet Feuerwehr und wo fängt Selbstvorsorge an?“, wollte er abgrenzen. Es müsse nicht immer ein Großbrand sein – Stromausfälle und andere Katastrophen waren die Schwerpunkte seines Vortrags.sse Verständnis für eine priorisierte Abarbeitung haben.

Weitere Tipps zur Vorsorge und Selbsthilfe: www.bbk.bund.de



Quelle: Der Patriot, 26.03.2025, Autor: M. Kloer, Foto: M. Sauerland